Hauptversammlung der Feuerwehr Giengen


Ort: Giengen-Burgberg
Datum / Uhrzeit: 07.02.2025


(MR) Traditionsgemäß eröffnete der Spielmannszug am Freitagabend die Hauptversammlung 2025 in der Burgberger Maria-von-Linden-Halle. Diesmal unter anderem mit dem neu einstudierten Rock-Klassiker Narcotic der Band Liquido.
In seiner Begrüßungsrede konnte Kommandant Jürgen Vogt neben Gästen aus Stadt und Kreis rund 120 Feuerwehrangehörige Willkommen heißen.
Besonders begrüßte er seitens der Stadtverwaltung den Oberbürgermeister Dieter Henle samt Gattin Simone, Bürgermeister Alexander Fuchs, Ordnungsamtsleiter Uwe Wannenwetsch, die Stadträtinnen und Stadträte Gabriela Streicher, Karin Häußler, Nicole Arndt, Martin Unseld, Udo Fehrle, Bernd Kluge, Martin Herrmann, Wilhelm Oszfolk und Axel Mailänder.
Seitens der Feuerwehr waren der Kreisbrandmeister Michael Zimmermann, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Heidenheim e.V. Hans-Frieder Eberhardt, sein Stellvertreter Thomas Joos – in Personalunion als Kommandant der Werkfeuerwehr BSH, die Kommandanten der Werkfeuerwehren Florian Sing (WF Ziegler) und Dennis Seebich (WF Hartmann), sowie der ehemalige Kommandant der in 2024 aufgelösten Werkfeuerwehr Steiff Mike Löpenhaus und sein Stellvertreter Manfred Wiedenmann nach Burgberg gekommen.
Weitere Gäste aus der Blaulichtfamilie waren der Vorsitzende des Fördervereins der Einsatzabteilung Giengen, Werner Blersch, der Revierleiter des Giengener Polizeireviers Marcus Haide, die Vertreter der DRK Bereitschaften Giengen und Burgberg, Hannes Hnis und Anja Hillinger, sowie die Ehrenkommandanten Siegfried Geyer und Bernd Eckardt, der Obmann der Altersabteilungen Uli Steeger und einige Mitglieder der Giengener Altersabteilung.
Zudem war neben Bezirksstabführer Jürgen Krause auch Jens Eber von der Heidenheimer Zeitung anwesend.
Bericht des Kommandanten Jürgen Vogt
In seinem anschließenden Bericht ging Jürgen Vogt auf das abgelaufene Jahr ein. Den Großteil der Arbeit wird durch die fünf Einsatzabteilungen abgedeckt. Zu 187 Einsätzen wurden diese im abgelaufenen Jahr alarmiert. Natürlich waren wieder einige Bagatelleinsätze abzuarbeiten, jedoch stehen auch drei Großbrände und mehrere Verkehrsunfälle mit technischer Menschenrettung in der Statistik.
Mitunter die größten Einsätze waren beispielsweise der Brand in der Hohenmemminger Läutestraße, wo es in der Nacht von 12. auf 13. Oktober zu einem Wohnhausbrand kam. Die Hausbewohnerin konnte von den ersten Kräften der Einsatzabteilung Hohenmemmingen gerettet werden. Mittlerweile ist die Frau, die nach dem Brand in einer Spezialklinik für Brandverletzte in Nürnberg behandelt worden war, wieder genesen.
Als besonders belastend für die Einsatzkräfte beschrieb Jürgen Vogt in seinem Bericht einen Verkehrsunfall, der sich Ende September in der Rechbergkurve ereignet hatte. Ein mit zwei jungen Männern in Alter von 17 und 18 Jahren besetzter VW Golf, kam von der Fahrbahn ab und schleuderte in den Gegenverkehr. Beide Männer starben noch an der Unfallstelle. Dieser Einsatz war mitunter Auslöser für die Bestellung eines eigenenFachberaters Seelsorge, welcher in Person von Pfarrer Mathias Michaelis, zur Hauptversammlung in die Feuerwehr aufgenommen wurde.
In Summe 4.596 Einsatzstunden, leisteten die 173 Einsatzkräfte im vergangenen Jahr. Auch wenn die Einsatzzahl gegenüber dem Vorjahr damit um 96 Einsätze abgenommen hatte, blieb die Gesamteinsatzzeit nahezu gleich, steig sogar ein wenig an. Ein weiteres Indiz dafür, dass mehr größere bzw. langwierigere Einsätze abgearbeitet werden mussten. Bei den Einsätzen wurden 35 Personen gerettet, für fünf kam leider jede Hilfe zu spät.
Eine Art Spitzenauslastung erlebten die Einsatzkräfte im November, wo diese an nur 20 Kalendertagen zu 33 Einsätzen gerufen wurden. Eine ungewöhnlich hohe Schlagzahl, welche glücklicherweise zum Jahresende wieder – als kleinen Ausgleich – zurück ging. Im Dezember wurde die Feuerwehr nur noch zu sechs Einsätzen gerufen.
Auf ebenfalls hohem Niveau befand sich der Bereich der Überlandhilfe. Bei den 22 geleisteten Einsätzen, sind auch sechs Einsätze der Führungsgruppe inkludiert, welche landkreisweit zur Unterstützung der örtlichen Einsatzleitung alarmiert wird. Bei vier Großbränden in Heidenheim und einem in Gussenstadt wurde diese Spezialeinheit zum Alarm gerufen.
Ein besonderer Einsatz zur Überlandhilfe ging Anfang Juni in den Nachbarlandkreis nach Göppingen. Nachdem die Hochwasserlage dort heftig zugeschlagen hatte, wurden Führungsmittel benötigt und im Landkreis Heidenheim, welcher glücklicherweise verschont geblieben war, angefragt. Der ELW aus Giengen leistete über mehrere Stunden wertvolle Überlandhilfe.
Jedoch ist Feuerwehr in Giengen nicht immer nur Einsatz mit Blaulicht und Martinshorn. Die drei passiven Abteilungen Jugendfeuerwehr, Spielmannszug und Altersabteilung bilden die zweite Säule der Feuerwehr.
Besonderen Grund zum Feiern hatte die Altersabteilung im vergangenen Jahr. Jürgen Vogt erinnerte sich gerne an den schönen Nachmittag in Burgberg, wo die Alterskameraden aus dem ganzen Landkreis zusammenkamen, um bei einem geselligen Festnachmittag das 25-jährige Jubiläum der der Giengener Altersabteilung zu feiern.
Personell gut aufgestellt
Mit Blick auf die Personalsituation konnte der Kommandant eine Rekordzahl vermelden. Auf in Summe 320 Angehörige ist die Feuerwehr Giengen in den letzten Jahren angewachsen. 310 Feuerwehrangehörige in Summe standen im Vorjahr in der Statistik. Im 10-Jahres-Vergleich stehen die Einsatzabteilungen mit 173 Einsatzkräften gegenüber 146 in 2015 personell sehr gut da. Auch die passiven Abteilungen konnten zulegen. Mit 147 Frauen und Männern, Mädchen und Jungen sind es genau sieben Mitglieder mehr als 2023. Dies ist vor allem der guten Nachwuchsarbeit der Jugendfeuerwehr zu verdanken, welche in den Jahren nach Corona wieder deutlich an Personal zugelegt hat. 51 Mädchen und Jungen (2023: 44) zwischen 10 und 17 Jahren engagieren sich in zwei Gruppen als Feuerwehrnachwuchs.
Lobende Grußworte der Gäste
In seiner Ansprache lobte Oberbürgermeister Dieter Henle das außerordentliche Engagement seiner Feuerwehrleute, die sich ständig neuen Herausforderungen gegenüber sehen. Sei es beim PV-Park an der Autobahn oder dem neu geschaffenen Industriepark GIP A7 unter anderem mit Wasserstofftankstelle. Die Stadtverwaltung und der Gemeinderat stehen hinter ihrer Feuerwehr und tun ihr Bestes um die Feuerwehr mit angemessener Technik auszurüsten.
So stehen die Auslieferung zweier baugleicher Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF10) im September 2025, sowie die Auslieferung des neuen Einsatzleitwagen (ELW1) Mitte 2026 an. Des weiteren werden die Ausschreibungen für ein Tanklöschfahrzeug (TLF4000) und einen kleinen Gerätewagen (GW-T) noch im ersten Quartal 2025 veröffentlicht.
Zukunftsinvestitionen werden auch im Bereich der Feuerwehrhäuser getätigt, so Henle. Sei es im Bereich der Notstromeinspeisung oder bei den Planungen für den Anbau des Feuerwehrhauses Burgberg und den Neubau des Gerätehauses Hohenmemmingen. Auch für den Standort in Giengen wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse Ende 2025 erwartet werden.
Kreisbrandmeister Michael Zimmermann und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim e.V., Hans-Frieder Eberhardt, gingen in ihren Grußworten auf Probleme und Herausforderungen der Feuerwehren im ganzen Land ein und verglichen diese mit der aktuellen Weltpolitischen Lage. Neue Regierungen, Kriege, Umweltveränderungen und Energiemangel machten ein Umdenken bei den Feuerwehren nötig. Immer neue Aufgaben gäbe es zu bewältigen.
Dabei müsse man sich einerseits auf die Basics konzentrieren, andererseits aber auch damit befassen, dass vorhandene Technik von Menschen bedient werden muss. Die beste Ausrüstung nütze nichts, wenn es niemanden mehr gibt, der damit zum Einsatz fährt.
Neueintritte und Beförderungen
Acht Neueintritte konnte Kommandant Jürgen Vogt per Handschlag in den Reihen der Feuerwehr begrüßen: Jan Asum, Annika Bolz, Timo Löpenhaus, Max Reuter (alle EA Giengen), Tobias Schickert (EA Hohenmemmingen), Luca Beißwenger und Markus Grünenwald (beide EA Burgberg) und Mathias Michaelis als Fachberater Seelsorge.
Traditionell stehen an der Hauptversammlung die Beförderungen der Mitglieder der Einsatzabteilungen an.
Zum Feuerwehrmann wurden befördert: Timo Löpenhaus und Max Reuter (beide EA Giengen), Jakob Bosch, Matthias Erb, Jonas Häußler und Rafael Klaiber (alle EA Hohenmemmingen), Alexander Horvatov, Jozsef Makra, Attila Pap (alle EA Burgberg), Maximilian Beck, Samuel Eberhardt, Benedikt Haschka und Benjamin Hahnel (alle EA Hürben) und Markus Szaszur (EA Sachsenhausen).
Beförderung zum Oberfeuerwehrmann: Matthias Klenz, Christian Schwenk (EA Giengen), Manuel Bamberger (EA Burgberg), Tobias Häußler und Florian Schwarz (EA Hürben), Daniel Bader und Valentin Seller (EA Sachsenhausen).
Zum Hauptfeuerwehrmann wurden befördert: Dominik Liersch (EA Giengen), Michael Junginger und Timo Stelzer (EA Hohenmemmingen).
Nach Bestehen des Lehrgangs Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule wurden zum Löschmeister befördert: Marcel La Delfa (EA Giengen), Patrick Ruf (EA Burgberg), Christian Eberhardt und Moritz Eberhardt (EA Hürben).
Nach Erreichen einer Dienstzeit von 25 Jahren wurden zum Ehrenlöschmeister die Kameraden Harald Häußler und Alojz Schwarz (beide EA Hürben) befördert.
Zum Oberlöschmeister wurde Moritz Klein (EA Giengen) befördert.
Den Titel Ehrenoberlöschmeister nach 40 Dienstjahren trägt nun Hans Eberhardt von der EA Hürben.
Zum Hauptlöschmeister wurde Martin Roth (EA Hohenmemmingen) befördert.
Zum Brandmeister ist Erwin Schiele (EA Hürben) und zum Oberbrandmeister Peter Mutschler (EA Giengen) befördert worden.
Ehrungen für insgesamt 465 Dienstjahre
Zwei Ehrungen gleichzeitig, für 10-jährige Dirigententätigkeit und 20-jährige Mitgliedschaft im Spielmannszug und der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände (BDMV), konnte Daniel Ratter entgegen nehmen. Frank Ratter wurde für sagenhafte 50 Jahre aktive Mitgliedschaft im Spielmannszug und im BDMV geehrt. Bezirksstabführer Jürgen Krause las die Laudatio und heftete den beiden den Orden ans Rever.
Für 15-jährige Dienstzeit wurden Christopher Burmester, Marcel La Delfa, Peter Mutschler (EA Giengen), Jürgen Häußler, Jens Stelzer und Simon Wannenwetsch (EA Hohenmemmingen) geehrt.
Für 25 Jahre Einsatzdienst wurden Daniel Blersch, Axel Heißwolf, Tobias Heißwolf und Jochen Wawrzinek (EA Giengen), Andreas Bader und Harald Häußler (EA Hohenmemmingen) und Alojz Schwarz (EA Hürben) geehrt.
Den Verdienstorden für 40 Jahre Dienstzeiterhielten Hans Eberhardt (EA Hürben), Anja Schulz (Spielmannszug) und Jürgen Vogt (Kommandant).
Zu Ehrenmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Giengen wurden Oliver Knöpfle (EA Giengen) und Andreas Ostertag (EA Burgberg) ernannt.
Aus den Reihen der aktiven Feuerwehrangehörigen wurde Paul Eberhardt, die gute Seele der Einsatzabteilung Hürben, verabschiedet. Alle drei in Summe verfügen über rund 130 Jahre Einsatzerfahrung.
Ehre wem Ehre gebührt.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Heidenheim e.V., Hans-Frieder Eberhardt, konnte das Ehrenkreuz des KFV an Christian Denk (EA Giengen) verleihen.
Des weiteren wurden für ihre Verdienste um das Feuerwehrwesen Manfred Wiedenmann (Werkfeuerwehr Steiff) und Josef Szaszur (Kommandant Werkfeuerwehr Ziegler a.D.), mit dem Ehrenkreuz des KFV Heidenheim e.V. in silber geehrt.
Der Kommandant der aufgelösten Werkfeuerwehr Steiff, Mike Löpenhaus, wurde mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in silber ausgezeichnet.
Eine besondere Ehrung und damit eine gehörige Überraschung, hatte Kommandant Jürgen Vogt im Gepäck. Der Amtsleiter des Ordnungsamts, an welchem der Brand- & Katastrophenschutz der Stadt Giengen an der Brenz organisatorisch angeordnet ist, Uwe Wannenwetsch, verlässt die Stadtverwaltung Ende des laufenden Jahres in den wohl verdienten Ruhestand.
Seit 2005 hatte Uwe Wannenwetsch diese Position inne. In diesem Jahr nahm er an seiner letzten Hauptversammlung als zuständiger Amtsleiter teil. Für sein Engagement rund um seine Feuerwehr, wurde er mit der Ehrenmedaille in silber des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Sichtlich überrascht und begleitet von Standing Ovations betrat er die Bühne. Oberbürgermeister Dieter Henle, Kommandant Jürgen Vogt und KFV-Vorsitzender Hans-Frieder Eberhardt, hatten die gelungene Überraschung im Stillen vorbereitet.

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